Im Juni ist es soweit und nach ca. 33 Wochen Tragezeit kommen die kleinen Damwildkälber im Gräflichen Park von Schloss Rurich zur Welt. Zum sogenannten "Setzen" sondern sich die Damtiere einzeln vom Rudel ab und suchen einen geschützten Platz. Meist bringen sie ein junges Kalb zur Welt, in seltenen Fällen auch zwei. Nach einer guten halben Stunde bereits kann das Kalb selbstständig stehen, beginnt zu laufen und wird gesäugt.
Die ersten zwei Wochen seines Lebens verbringt das Kalb getrennt vom Rudel ausschließlich mit seiner Mutter zusammen, die das Kalb dann während der Zeit in der sie selbst Nahrung sucht an einem geschützten meist im hohen Gras zurücklässt. Hier drückt es sich eng an den Boden und ist aufgrund seines getupften Fells gut getarnt (siehe Foto).
Nach zwei Wochen kehren Kalb und Mutter zum Rudel zurück und die Jungtiere werden von allen Rudeltieren gemeinsam betreut.
Besonders in den frühen Abendstunden kann dann in den ersten Wochen ein besonderes Schauspiel beobachtet werden: Der sogenannte "Kindergarten". Während die meisten Mütter in Ruhe grasen und sich gewissermaßen erholen können, versammeln täglich jeweils andere einzelne Mütter die gesamten Rudelkälber um sich herum und lassen diesen unter ihrer Aufsicht freien Lauf. Unter den Kälbern wird dann wild und unbekümmert miteinander umhergetollt und gesprungen, Grenzen werden ausgetestet. Das ganze Spielen macht nicht nur Freude und bietet einen fröhlichen Anblick, sondern dient zugleich als Bewegungsübung die die Muskulatur trainiert und bei der außerdem die (Park-)Welt gemeinsam erkundet werden kann.